Notaufnahme
Die Notaufnahme befindet sich im Obergeschoss des Kreiskrankenhauses und hat eine direkte Anbindung zur Liegendkrankenanfahrt sowie zum Hubschrauberlandeplatz. Für Patienten, die durch den Haupteingang ins Krankenhaus kommen, ist die Notaufnahme auf kurzem Weg über die große Treppe oder den Aufzug in der Eingangshalle zu erreichen.
Dem Team aus hochqualifizierten Pflegekräften, dem Chefarzt, den Oberärzten und den jeweils diensthabenden Ärzten obliegt es, rund um die Uhr diagnostische und therapeutische Maßnahmen zur Erstversorgung von Notfallpatienten aller Fachgebiete durchzuführen.
Hierzu stehen großzügige Räume, medizinische Hilfsmittel und modernste medizintechnische Geräte zur Verfügung. Ziel ist, eine zügige und bedarfsgerechte Versorgung der Patienten jederzeit zu gewährleisten. Die Reihenfolge der Behandlung wird dabei durch die Dringlichkeit des jeweiligen Notfalles bestimmt.
Informationen für Patienten
In der Zentralen Notaufnahme (ZNA) werden alle Notfallpatienten täglich rund um die Uhr von einem interdisziplinären Team aus Ärzten und speziell geschulten Pflegefachkräften behandelt. Pro Jahr kümmern wir uns um rund 20.000 Patienten. In unserer ZNA wird interdisziplinär gedacht und gehandelt. Alle ankommenden Patienten werden an einem zentralen Ort erstgesichtet,. um daraufhin erste diagnostische Schritte fachunabhängig einzuleiten. Eine endgültige fachspezifische Zuordnung wird erst nach Diagnosestellung durchgeführt.
Die Zentrale Notaufnahme dient der Versorgung akuter Notfälle, die in vielen Fällen auch einer stationären Behandlung bedürfen. Sie werden entweder durch einen niedergelassenen Arzt oder durch den Rettungsdienst eingewiesen. Im Notfall kommen Sie natürlich auch ohne vorherigen Arztkontakt oder Einweisung.
Mobile Patienten erreichen die Anmeldung der ZNA über die Beschilderung direkt über den Haupteingang des Krankenhauses. Bitte haben Sie Verständnis, dass akut lebensbedrohliche Erkrankungen immer Vorrang haben. Die Ersteinschätzung der Behandlungsdringlichkeit erfolgt durch eine eigens dafür ausgebildete Pflegekraft nach international gültigen Standards (Manchester Triage). Durch ein solch strukturiertes Vorgehen stellen wir sicher, dass lebensbedrohlich oder schwer Erkrankte schnellstmöglich erkannt und versorgt werden. Wir bemühen uns trotzdem immer, Ihre Wartezeiten so kurz wie möglich zu halten.
Das sollten Sie mitbringen
Es erleichtert unsere administrativen und medizinischen Abläufe, wenn Sie uns Folgendes mitbringen:
- Einweisung (wenn vorhanden)
- Krankenversicherungskarte
- Liste mit den aktuellen Medikamenten
- Vorbefunde, z. B. frühere Arztbriefe
- Ausweise für Blutgerinnungsmedikamente oder Herzschrittmacher
Der Gesundheitsstandort
Das Kreiskrankenhaus Prignitz verfügt über 12 Kliniken mit 404 Planbetten. Es ist als regionales Traumazentrum für die Behandlung Unfallverletzter zertifiziert. Der Rettungshubschrauber Christoph 39 ist am Klinikum stationiert. Parallel sind Landungen des Intensivtransport-Hubschraubers möglich. Zwei Schockräume mit direkter radiologischer Diagnostik stehen zur Verfügung. Je ein CT und MRT erlauben zu jeder Zeit eine sehr rasche Bildgebung in der Notfallsituation.
Nach der Diagnostik und Erstbehandlung in der ZNA schließen sich weitere Schritte an. Neben der Planung eines stationären Aufenthaltes zur weiteren Diagnostik und Therapie werden auch direkt notwendige Akutmacßnahmen über die ZNA veranlasst. Dazu gehören z. B. Notoperationen oder andere akut notwendigen Prozeduren wie z. B. Koronarangiografien (Herzkatheteruntersuchungen bei Herzinfarkten), Notfall-Endoskopien (Magen-/Darmspiegelungen mit Blutungsstillung) oder Spiegelungen der Gallenwege.
Bereitschaftspraxis der KV
Für mobile ambulante Patienten ist am Kreiskrankenhaus in direkter räumlicher Nähe zur ZNA eine Praxis des kassenärztlichen Notdienstes eingerichtet. Sie wird betreut durch die niedergelassenen Kollegen des Landkreises. Hier können Sie auch Rezepte erhalten. Durch den kassenärztlichen Notdienst besteht auch ein Fahrdienst für dringende Hausbesuche bei nicht geh- oder transportfähigen Patienten.
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117
Die Anmeldung erfolgt über die kostenfreie Nummer 116 117. Die KV-Praxis hat folgende Sprechzeiten:
Mittwoch | Freitag 15:00 - 20:00 Uhr
Samstag | Sonntag | Feiertage 09:00 - 19:00 Uhr
Zusätzlich gibt es eine separate Kinderärztliche Sprechzeit:
Samstag | Sonntag | Feiertage 09:00 - 13:00 Uhr
Informationen für Ärzte
Gern übernehmen wir die Mitbetreuung, Diagnostik und ggf. stationäre Versorgung Ihrer Patienten. Wenn Sie Patienten zur Mitbeurteilung bzw. Abklärung der Notwendigkeit einer stationären Behandlungsbedürftigkeit vorstellen möchten, verwenden Sie bitte einen Einweisungsschein.
Bitte geben Sie den Patienten folgende Unterlagen mit:
- stationäre Einweisung
- Arztbriefe/ Diagnosenliste
- aktuelle Medikation, nach Möglichkeit als bundeseinheitlicher Medikationsplan
Über die Notaufnahme erfolgt die Akut- und Notfalldiagnostik. Fachspezifische Abklärungen laufen über die Sprechstunden der Ambulanzen der Kliniken. Überweisungsscheine haben in der ZNA keine Gültigkeit; eine Notfallbehandlung ist jedoch in jedem Fall möglich.
Wir bitten Sie, in geplanten Fällen oder fachspezifischen Fragen die Patienten in den Sprechstunden der Fachambulanzen vorzustellen.
Medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung nach Vergewaltigung
Ob aus Angst, Scham oder Verzweiflung – wenn Sie sexualisierte Gewalt erfahren mussten, sind Sie möglicherweise noch nicht bereit, sich direkt nach der Tat an die Polizei zu wenden. Doch unabhängig davon, ob Sie eine Anzeige erstatten wollen oder nicht, bedürfen Sie sofortiger ärztlicher Hilfe – auch wenn Sie an sich zunächst keine sichtbaren Verletzungen bemerken. Das Angebot der vertraulichen Spurensicherung richtet sich an Betroffene von sexualisierter Gewalt, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sexueller Identität und Orientierung oder der sozialen Beziehung zum Täter / zur Täterin.
Sofort vertrauensvoll versorgt
Mit unserer medizinischen Versorgung und der vertraulichen Spurensicherung sind wir rund um die Uhr für Sie da. Unser Team aus Ärztinnen und Ärzten ist speziell für diese Fälle geschult.
Unabhängig von einer Anzeige leisten wir Ihnen Beistand, lassen Ihnen jegliche medizinische Hilfe zuteilwerden und sichern die Tatspuren. So haben sie später genügend Zeit, sich in aller Ruhe zu überlegen, ob Sie nachträglich Anzeige erstatten möchten. Auf das Beweismaterial können Sie zurückgreifen, da es verschlüsselt und sicher für 10 Jahre aufbewahrt wird.
So schnell wie möglich handeln
Jede Vergewaltigung ist ein medizinischer Notfall! Für die vertrauliche Sicherung der Spuren spielt die Zeit eine entscheidende Rolle. Die meisten Spuren können nur bis maximal 3 Tage nach der Tat gesichert werden. Bitte begeben Sie sich also so schnell wie möglich in ärztliche Behandlung. Wenden Sie sich hierfür an die Zentrale Notaufnahme einer der beteiligten Partnerkliniken.
Und auch, wenn es Ihnen sicherlich schwerfällt: Vermeiden Sie es, sich zu duschen oder die Kleidung zu wechseln. Nur so können wir wichtige Beweise für Sie sichern. Sie können sich zur Unterstützung von einer Vertrauensperson begleiten lassen.
Jede Anzeige ist wichtig
Trotz aller Bedenken möchten wir Sie in jedem Fall zu einer polizeilichen Anzeige ermutigen. Erst dadurch ist eine Strafverfolgung möglich, und diese kann verhindern, dass sich die Tat wiederholt.
Weitere Anlaufstellen (24/7) ‒ beteiligte Partnerkliniken
- Alexianer St. Josefs-Krankenhaus Potsdam
Zimmerstraße 6, 14471 Potsdam
Telefon: (0331) 96 82 11 12 - Asklepios Klinikum Uckermark
Am Klinikum 1
16303 Schwedt/Oder
Telefon: (03332) 53 41 90 - Carl-Thiem-Klinikum Cottbus
Thiemstraße 111, 03048 Cottbus
Telefon: (0355) 46 24 68 - GLG Werner Forßmann Klinikum Eberswalde
Rudolf-Breitscheid-Straße 100, 16225 Eberswalde
Telefon: (03334) 69-0 - Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam
Charlottenstraße 72, 14467 Potsdam
Telefon: (0331) 24 15 50 51 - Klinikum Frankfurt (Oder)
Müllroser Chaussee 7, 15236 Frankfurt (Oder)
Telefon: (0335) 54 82 710 (innerhalb Dienstzeiten)
Telefon: (0335) 54 81 301 (außerhalb Dienstzeiten) - Oberhavel Kliniken, Standort Oranienburg
Robert-Koch-Straße 2–12, 16515 Oranienburg
Telefon: (03301) 66 30 17 - Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel
Hochstraße 29, 14770 Brandenburg an der Havel
Telefon: (03381) 41 29 00 - Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg
Fehrbelliner Straße 38, 16816 Neuruppin
Beratung und Schutz
Auf Wunsch kann Ihnen der Kontakt zu Beratungsstellen der Opferhilfe Land Brandenburg e.V. vermittelt werden, die streng vertraulich, optional anonym, kostenlos und in allen Sprachen (per Übersetzer) beraten.
Weitere Opferunterstützungseinrichtungen:
- Autonomes Frauenzentrum Potsdam
- DREIST e.V.
- Hilfetelefon – Gewalt gegen Frauen Tel. 116 016
- Hilfetelefon – Schwangere in Not Tel. 0800 40 40 020
- Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser e.V.
- Traumaambulanzen im Land Brandenburg