Arbeitskollegen über Grenzen hinweg
Poltava, eine Stadt in der Zentralukraine, knapp 300.000 Einwohner, 150 km von der Frontlinie entfernt. Hier arbeiten Olena, Yuliia, Alina und Ilona eigentlich. Die Versorgung von Kriegsverletzten ist nichts Ungewöhnliches für sie. Doch für eine Woche, haben sie eine andere Welt betreten.
Oleksii Lysenko, seit Januar 2022 Assistenzarzt in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin im Kreiskrankenhaus Prignitz, hat seine vier ehemaligen Kolleginnen nach Perleberg geholt. In Poltava haben Sie bereits vor dem Krieg zusammengearbeitet. Gemeinsam mit Chefarzt Dr. med. Tobias Kiel haben Sie eine Hospitationswoche auf die Beine gestellt.
Im Rahmen dieser Hospitation können die vier Frauen im Alter von 28-30 Jahren fachspezifische Erfahrungen sammeln. Die ersten Tage waren bereits sehr beeindruckend für sie. Bessere Arbeitsbedingungen, moderne Ausstattung, Art und Weise der Patientenversorgung und vor allem die Zusammenarbeit der Kollegen, auch tätigkeits- und bereichsübergreifend haben sie schon jetzt sehr beeindruckt. ‚Wie in einer anderen Welt‘ beurteilen Sie die medizinische Situation in Perleberg. Sie sind sehr dankbar für diese Möglichkeit, die Ihnen durch den ehemaligen Arbeitskollegen und das Perleberger Krankenhaus gegeben wird.
Neben den Einblicken in den Perleberger OP, die Intensivstation konnten sie schon Eindrücke der Notaufnahme, des Labors, des Rettungsdienstes und der ADAC Luftrettung sammeln. Weiter auf dem Plan standen die Teilnahme an einem ALS- und BLS-Kurs. (Reanimations-Lehrgang für Laien und Fachpersonal)
Diese Art des grenzübergreifenden Austausches soll zukünftig regelmäßig stattfinden. Es wird ein Netzwerk des fachlichen Dialogs entstehen, auch mit längerfristigen Einsätzen im Perleberger Klinikum.